Die Kantonsschule Beromünster produziert mit "BluesBall" zum dritten Mal nach 2007 ("MOMOsical") und 2011 ("Odyssiade") ein eigenes Musical, diesmal zu Motiven und vor allem der Musik aus dem Kult-Film "The Blues Brothers" aus dem Jahr 1980.
"The Blues Brothers" ist bei allem rauem Charme letztlich ein subversiver, gesellschaftkritischer Film, bei dem man dennoch wegen seiner Skurrilität aus dem Schmunzeln kaum herauskommt. Er handelt in einer rigiden, engstirnigen Welt, in der Zynismus, Rücksichtslosigkeit, Brutalität und Rassismus regieren, die Blues Brothers setzen sich mit Authentizität und Direktheit, aber auch mit Hochstaplertum und Respektlosigkeit gegen alle Widerstände durch.
Etwas so Radikales ist bei allem Witz nicht direkt in Schulrealität übersetzbar. Wir haben für die Bearbeitung die Kanten des Stoffs stark geglättet, das Ganze in eine Mittelschule irgendwo auf dem Land verlegt und viele der krasseren Figuren und Nebenhandlungen ausgeblendet oder zumindest entschärft - es bleibt immer noch genug Dynamik übrig. Und natürlich musste ein Happy End her ...
Jacky und Elias haben es schwer: Sie passen nicht ins Schema. Sie ist ein verrücktes Huhn, das vor Energie sprüht, aber garantiert jedes Fettnäpfchen trifft; ihm hingegen fehlt jegliches Selbstvertrauen, fast alles lässt ihn zögern und bereitet ihm Sorgen oder gar Angst. Kein Wunder, dass die Gang, eine Clique von aufsässigen Teenagern aus ihrer Klasse, es auf die beiden abgesehen hat, allen voran deren Chef, Hardy, und Chefzicke Dani.
Aber auch die meisten Lehrpersonen können die beiden nicht leiden - sie fallen zu oft negativ auf oder sind Ursache von Unruhe und Unfug. Besonders erbost darüber ist die Direktorin der Schule, Frau Dr. Schlund, die nur einfache Maximen kennt: Ruhe und Ordnung, und natürlich Leistung. Sie duldet weder Ausnahmen noch Widerstand; bei passender Gelegenheit verpasst sie Jacky und Elias ein Ultimatum: Entweder die beiden leisten etwas, wovon die gesamte Schulgemeinschaft profitiert, oder sie fliegen von der Schule.
Schlechte Karten für Jacky und Elias - doch wenigstens gibt es einen Lichtblick: Eine neue Lehrerin gibt den beiden eine Chance und eine Bühne, um ihr großes Talent auszuspielen: die Musik. Endlich gelingt den beiden etwas - und nicht nur das: Sie kommen an und finden Verbündete; aus der Gruppe von frustrierten Jugendlichen heraus entsteht eine Band, die sich ihren Spaß auch von der Gang nicht mehr verderben lässt.
Inzwischen plant Frau Dr. Schlund, unterstützt vom kleinlichen Hauswart Hutter, einen Coup gegen die letzte Bastion der Unterhaltung an der Schule: Die alljährliche Tanznacht soll ausfallen - denn so ließen sich Aufwand, Geld und Ärger sparen. Der Widerstand der Lehrerschaft nützt nichts - denn, so behauptet die Direktorin, die engagierte Band habe abgesagt und sei in der knappen verbleibenden Zeit nicht zu ersetzen.
Zum Glück kommt der jungen Musiklehrerin, die Jacky und Elias geholfen hat, die zündende Idee, als sie ihre Schülerinnen und Schüler bei einer Probe spielen hört: Es gibt eine Band, die einspringen kann, und das erst noch gratis! Gleichzeitig können Jacky und Elias den Auftrag der Direktorin doch noch erfüllen, indem sie die Tanznacht für die ganze Schule retten. Dieser eleganten Lösung muss diese zähneknirschend zustimmen, um ihr Gesicht nicht zu verlieren. Doch Frau Dr. Schlund gibt sich noch nicht geschlagen: Sie beauftragt die Gang, Jacky und Elias am Auftreten zu hindern ...
Für die Aufführung des Muscials im Rahmen der Jubiläumsfestivitäten wurde das Areal der KSB in eine Zeltstadt umgewandelt mit einem Zirkuszelt für das Musical. Während zwei Wochen beglückte dieses Zelt den täglichen Schulbetrieb und diente als Übungsraum für die Musicalproben und für die Aufführungen desselben. Der Rückbau des Zelte schmerzte dann schon fast ....