«Die Maturandinnen und Maturanden verfassen allein oder in einer Gruppe eine grössere eigenständige
Arbeit, die logisch
und klar strukturiert ist. Sie gehen von einer anspruchsvollen Fragestellung aus, wenden angemessene fachspezifische
Methoden und Hilfsmittel an und folgen formal den Grundsätzen
wissenschaftspropädeutischen Arbeitens.»
Weisungen der Maturitätskommission des Kantons Luzern vom 12. Juli 2023
Dazu muss eine Maturaarbeit MAAR verfasst werden, bei der es sich
um eine fachspezifische oder fächerübergreifende Arbeit handelt,
die auf eigenen Untersuchungen und dem Studium von Fachliteratur
aufbaut. Bei der Form der Arbeit wird zwischen human- oder
geisteswissenschaftlichen, naturwissenschaftlichen und gestalterischen
oder künstlerischen Arbeiten unterschieden (Näheres dazu
im Leitfaden ). Die Arbeit wird mündlich präsentiert. Dabei geht es
um die Fähigkeit, Thesen und Erkenntnisse darzulegen sowie die
gewählten Vorgehensweisen zu beschreiben und zu begründen. Die
Maturandinnen
und Maturanden zeigen dabei, wie tief sie in die
Thematik vorgestossen sind und dass sie diese in einem grösseren
Kontext erörtern können.
Die Maturaarbeit und ihre Präsentation werden bewertet, die resultierende
Note zählt analog den anderen Maturitätsnoten. Auch der
Titel wird ins Maturazeugnis aufgenommen.
Mit der Maturaarbeit lernen die Schülerinnen und Schüler, bereits erworbene
Arbeitstechniken anzuwenden und Formen wissenschaftlichen
Arbeitens zu praktizieren. Bei dieser vertiefenden Form der Arbeit
werden Reflexion und Interpretation sowie die Fähigkeit, vernetzt
und systematisch zu denken, vorausgesetzt. Es müssen eigene
Recherchen (Quelleninterpretation, Experimente, Befragungen o. a.)
vorgenommen werden; die Resultate sind zu schlüssigen Thesen zu
verarbeiten. Mit dieser Arbeit weisen die Lernenden Kenntnisse und
Fertigkeiten nach, Informationen zu suchen, auszuwerten, zu verarbeiten,
zu ordnen und Ideen zu vermitteln. Die Maturaarbeit bietet
den Lernenden die Möglichkeit, eine projektorientierte intellektuelle
Arbeitserfahrung zu machen; es werden neben analytischen und
kreativen Fähigkeiten sprachliche Kompetenzen in mündlicher und
schriftlicher Form verlangt.
Jede Arbeit wird von einer Lehrperson betreut. Die Beratung umfasst
sowohl inhaltliche als auch methodische Aspekte. Für diese Begleitung
des Arbeitsprozesses ist im Stundenplan der 5. Klasse Zeit reserviert.
Alle Absolventinnen und Absolventen der Gymnasien sollen,
bevor sie an den Universitäten und Hochschulen mit wissenschaftlichen
Standards konfrontiert werden, wichtige Erfahrungen
im selbstständigen wissenschaftlichen und gestalterischen Arbeiten
sammeln.