Dr. Edmund Müller-Dolder (1870-1945): „Chronik von Beromünster“
Eintrag zur Gründung des Ehemaligen-Vereins
27. Juli 1920, Dienstag
Nachmittags halb 2 Uhr beginnt im Theater die Versammlung der ehemaligen Schüler der Mittelschule Münster zur Constituierung. Rektor Troxler begrüsst die Anwesenden, ein schönes Trüpplein, u. schreitet nach kurzer Skizzierung der verschiedenen Epochen der Schule und der Erwähnung noch lebender Vertreter zur Statutenberatung über. Diese sind denen der Bezirksschule Frick nachgebildet (da der Initiant Chorherr [Xaver] Unternährer [1842-02.10.1920] längere Zeit dort Rektor war). Als Präsident des neuen Vereins beliebte der Chronikschreiber [= Dr. Edmund Müller-Dolder], als Vizepräsident Stadtpfarrer Müller, Luzern, als Kassier Bez.lehrer Schmid, als Aktuar der jeweilige Rektor, als Mitglieder der jeweilige Präsident der Aufsichtskommission (z.Z. Propst Arnet) u. Dekan Blum in Hitzkirch. Dem geschäftlichen Teil folgte ein Orchesterstück u. der „Franzos im Ybrig“ [Fasnachtsspiel von P. Gall Morel, Einsiedeln, 1824, aufgeführt von der Jünglingskongregation in Beromünster, s.u. Flugblatt ] u. nachher ein Zobig im Hirzen, wo alt Reg.Rat Schmid-Blancheney von Luzern, der älteste anwesende Schüler, trotz seiner 80 Jahre eine jugendliche Rede hielt, worin er Reminiszencen unserer Schulzeit brachte u. den Wert der „Arbeit“ pries. Der Präsident der Aufsichtskommission Propst Arnet sprach das Schlusswort im Namen des Erziehungsrates. Er dankte den Lehrern für ihre Mühe u. Ausdauer u. den Schülern für ihren Fleiss u. gute Aufführung. Das heimelige Schulfest war von Musik u. Gesangsproduktionen der Schüler eingerahmt u. hatte einen heimeligen Charakter, so dass alle Anwesenden befriedigt den Hirzen verliessen. Und bei den Schülern heissts nun „valete studia“.
[] = Kommentare von Helen Büchler