24. November 2023
Herrscht an einem Freitagabend normalerweise gespenstische Ruhe im Schulhaus, so war es am letzten Freitag anders. Über 100 Schülerinnen und Schüler trafen nach und nach im Schulhaus ein, beladen mit Snacks, Süssigkeiten und Getränken. Die Lange Nacht der Mathematik fand statt, ein Mathematikwettbewerb, bei dem das ganze Schulhaus in verschiedenen Jahrgangskategorien an Mathematik- und Logik-Aufgaben knobelt.
Der Startschuss ist um 18:00. Zu dieser Zeit ist der Download der Aufgabenblätter freigeschaltet. Gespannt verfolgten also die Schüleraugen den Countdown auf dem Bildschirm, um bei 0 endlich die Aufgabenfiles zu downloaden und auszudrucken. Aber am zuerst einmal… ging gar nichts. Obwohl der Ansturm auf die Downloadserver sicher nicht überraschend war, lag der Server zuerst einmal am Boden. Der kantonale ergab, dass dies auch an den anderen Luzerner Kantonsschulen so war.
Das Warten begann. Die Schülerinnen und Schüler beschäftigten sich mit ihren Handys, spielten Montagsmaler, starteten eine Schulzimmerdisco oder knobelten erstmal zum Aufwärmen an Aufgaben eines anderen Mathematik-Wettbewerbs, dem Känguru. Mit eineinhalb Stunden Verspätung konnten die Aufgaben dann endlich heruntergeladen werden. Die Hektik nahm zu, Aufgaben wurden verschiedenen Gruppen zugeteilt, Lösungswege besprochen, Resultate gecheckt.
Zum Beispiel folgende Aufgabe:
Gegeben seien ausschließlich gerade (senkrechte) Kegel mit Radien, Höhen und Mantellinien, die ganzzahlige Maßzahlen haben. Gesucht sind solche Körper aus der obigen Menge, bei denen die Maßzahlen für Oberfläche und Volumen gleich sind. Anzugeben sind alle möglichen Volumen-Maßzahlen (in aufsteigender Reihenfolge). Lösungstyp: {R}
Gross war die Freude, wenn nach Eingabe eines Resultates dieses grün zu leuchten begann, Enttäuschung, wenn sich das Resultat als falsch entpuppte, obwohl man sich doch so sicher war. Oder hatte man es nur falsch eingegeben?
Natürlich kann man nicht stundenlang nur konzentriert knobeln. Es braucht auch Pausen und Zerstreuung, um auf neue Gedanken zu kommen. Und so lebte das Schulhaus auch auf den Gängen. Knobeln benötigt viel Energie. Und so wurden die Energiespeicher um 21:15 mit Pizza und Schoggi wieder aufgefüllt, um für die nächsten 10 Aufgaben der Runde 2 bereit ist.
Je nach Alter verliessen nach und nach die Protagonisten das Schulhaus, bis nach Mitternacht nur noch die Maturanden mit Computer, Taschenrechner und Grips bewaffnet die letzten Lösungen der 2. Runde zu finden versuchten. Sie schafften es nicht ganz, aber die eineinhalb Stunden Zeit zu Beginn fehlten natürlich.
Christoph Mauch
Fachschaft Mathematik