Integratives Lebensraumprojekt
Göschenen war das Tor Uris auf der Nordseite des Gotthards seit der Weg durch die Schöllenen mit Lasttieren überwunden werden konnte. Mit dem Bau des Eisenbahntunnels erfolgte der grosse Aufschwung zu einer kleinen Stadt mitten in den Urneralpen. Gleichzeitig begann auch der unaufhaltsame Abstieg. Der Bau des Strassentunnels und des Kraftwerk hauchten nur kurz neues Lebens ein. Gelingt mit dem Anschluss an das Alpenressort Andermatt die Rettung?
Mit dem Besuch in Göschenen schätzen wir die Möglichkeiten von Göschenen ein. Der erste Gang durch das Dorf gilt den touristischen Sehenswürdigkeiten: die alte Brücke und das Tor, der Bahnhof und der Visierstollen und den alten Dorfkern mit dem Grab von Favre. Der zweite Blick analysiert die Siedlung, die Gebäude und ihre Nutzung wird betrachte und kartiert, Gespräche mit Personen finden statt und mit etwas Glück wird man gar mit bestem Urner Trockenfleisch verköstigt.
In der „Zentrale“, die liebevolle Bezeichnung für die Räumlichkeiten in der Zivilschutzunterkunft, tragen wir die Ergebnisse zusammen. Mit einer SWOT-Analyse und einer Vernetzungsmatrix schätzen wir die Möglichkeiten von Göschenen ein. Das Ergebnis ist ernüchternd – nur geringe Chancen erkennen wir, dass der Abwanderungstrend von Göschenen gelindert werden kann. Stoppen geht nicht.
Noch am Abend üben wir den Umgang mit den Schneeschuhen und wandern durch die nächtlich verschneite Landschaft rund um Göschenen. Tags darauf analysieren wir, auf den Schneeschuhen unterwegs, den Schneedeckenaufbau oberhalb von Andermatt. An verschiedenen Stellen erstellen wir ein Profil und suchen nach Schwachstellen. Mit verschiedenen Tests prüfen wir, wie leicht sich ein Schneebrett auslösen lässt. Das beruhigende Ergebnis – der Rutschblock lässt sich nicht auslösen und der Deckenaufbau erweist sich als stabil – zumindest an dieser Stelle. Trotzdem wird die Suche nach Verschütteten mit dem LVS geübt, denn man weiss ja nie …