Fürs Galvanisieren mussten die Teilnehmenden ihre selber mitgebrachten Schlüssel, Münzen oder den Metallschmuck sorgfältig reinigen. Wo noch Schmutzreste anhaften, wird später nicht vergoldet. Nach einem kurzen Anätzen in Salzsäure wurde der Metallgegenstand mit dem Minuspol einer Batterie verbunden und für einige Minuten ins saure Goldbad eingebracht. Durch den elektrischen Strom werden die gelösten Goldionen zu Goldatomen umgewandelt: das Stück wird vergoldet!
Für die Legierungsbildung wird eine 5 Cent-Kupfermünze oder ein 1 Rappenstück aus Bronze verwendet. Dieses wurde zuerst durch kochen in Zinkpulver mit einer Zinkschicht überzogen, so dass die rötliche Münze nun eine metallisch graue Farbe hatte. Diese Münze wurde in der Flamme des Bunsenbrenners erhitzt. Aus dem Kupfer und dem Zink bildet sich die Legierung Messing, so dass die Münze einen hell gelbgoldenen Glanz bekommt, wie unser 5 Rappenstück. Die Kupfer und Zinkatome mischen sich zur Legierung.
Als Pausengetränk wurde eine Flasche CocaCola angeboten. Die leere Flasche sollte inwendig versilbert werden. In die gut gereinigte Flasche wurden die nötigen Chemikalien eingefüllt: eine Silbersalz-Lösung für den Spiegel und eine Lösung von Traubenzucker, welche die Silberionen zu Silberatomen reduziert. Unter kräftigem Schütteln und Benetzen der ganzen Flasche findet langsam die Umwandlung statt. Das entstehende Silber scheidet sich an der Innenwand der Colaflasche in Form eines Silberspiegels ab.
Höhepunkt des EF-Tages war aber das Eloxieren eines Caran d'Ache-Kugelschreibers. Nach intensiver Reinigung der Aluminiumhülse wurde diese in 20%iger Schwefelsäure einem elektrischen Strom ausgesetzt. An der Oberfläche bildet sich eine poröse Aluminiumoxidschicht. Nach intensivem Spülen konnten die Teilnehmenden die Hülse in den Farbbädern nach eigenen Wünschen und Ideen einfärben. Es entstanden Kugelschreiber in den unterschiedlichsten Farbtönen und –kombinationen. Auf Wunsch der Chemie-Cracks wurde für ganz edle Ausführungen auch noch Clip und Druckknopf des Kugelschreibers vergoldet.
Natürlich mussten die EF-Schülerinnen und Schüler zum Schluss auch noch die Theorie zu den Experimenten erarbeiten. Am Schluss des Tages hatten einige der Teilnehmenden noch nicht genug und wollten noch einen zweiten Kugelschreiber eloxieren: der EF-Tag ging in die Verlängerung!
Andreas Bartlome